Fakten über den Direktvertrieb

05. Nov 2018

Verkaufspartys werden immer beliebter und die Zahlen der Veranstaltungen steigen (wie jährliche Studien belegen) stetig an. Schon in den 70ern und 80ern galt der sogenannte „Wohnzimmerverkauf“ als modern, danach wiederum sank deren Beliebtheit stark. In den vergangenen Jahren vollzog die Branche einen kompletten Imagewandel und gilt seitdem wieder als modern. Die Verkaufspartys boomen.

Aber was genau ist denn „Direktvertrieb“?

Der Direktvertrieb hat sich als eigenständige Betriebsform weiterentwickelt. Das bedeutet: Der persönliche Verkauf und Beratung von Waren und Dienstleistungen bei den Verbrauchern zuhause, am Arbeitsplatz oder anderer wohnungsähnlicher Umgebung – jedenfalls außerhalb von traditionellen Geschäften. Im Mittelpunkt des Direktvertriebs stehen die Beratung der Kunden und der persönliche Kontakt zum Informationsaustausch.

Direktvertrieb ist ein weit gefasster Begriff, der zunächst allgemein für den Vertrieb von Produkten oder Dienstleistungen an den Endverbraucher ohne Zwischenhändler verwendet wird. Dieser Vertrieb kann sowohl im eigentlichen Sinne „direkt“ erfolgen, z. B. über das Internet (siehe auch Direktmarketing), als auch durch selbständige Geschäftspartner oder Handelsvertreter und Handelsvertreterinnen, z. B. Tupperware-Beraterinnen oder Vorwerk-Verkäufer. Beide Unternehmen sind Mitglied im Bundesverband Direktvertrieb. Network-Marketing und Multi-Level-Marketing sind wiederum Unterformen dieser zweiten Form des Direktvertriebs. In diesen Unternehmen steht nicht wie beim „klassischen Direktvertrieb“ der Verkauf von Produkten an den Endkunden im Vordergrund, sondern das Anwerben von neuen Mitgliedern, auf deren Umsatzleistung Provisionen an den Anwerber ausbezahlt werden. Vielfach wird deshalb Network-Marketing auch als Empfehlungsmarketing bezeichnet.

Welche Betriebsformen gibt es im Direktvertrieb?

Der klassische Vertreterverkauf:

Ein Außendienstmitarbeiter kommt zum Kunden nach Hause oder an den Arbeitsplatz und bietet im Beratungsgespräch bestimmte Waren/Dienstleistungen an. Zum Beispiel „Versicherungsvertreter“. Bei dem klassischen Vertreterverkauf handelt es sich in der Regel eher um Dienstleistungen wie Verträge und Tarife, weniger um Produktwaren. Vertretergespräche finden in der Regel auch in einem direkten 1:1-Termin statt, wogegen es sich bei Heimvorführungen/Verkaufspartys um Gruppenveranstaltungen dreht, bei denen der Berater vor einer größeren Menge Menschen Produkte vorstellt.

Heimvorführungen /Verkaufspartys

Hierbei treffen sich ein oder mehrere potenzielle Kunden gemeinsam mit dem Vertreter, der die Kunden dann über Produktwaren berät und informiert und diese dann auch dem Kunden vorführen kann. Die Kunden können über das Produkt diskutieren und offene oder  unklare Fragen direkt geklärt werden. Sehr beliebt sind zur Zeit Haushaltswaren, Kosmetika, Mode/ Schmuck und Nahrungsergänzungsmittel.

Hier hat sich Shoppingpartys.net positioniert und möchte mit seinem Beraterverzeichnis helfen, passende Berater für die Veranstaltung einer Verkaufsparty zu finden. Berater können sich auf einer Profilseite präsentieren und somit für sich und eine Buchung werben. Dabei unterstützen öffentliche Bewertungen und ein Buchungskalender bei der Auswahl und der Terminfindung.

Heimdienste

Ein Vertreter sucht die Kunden in regelmäßigem Rhythmus zuhause auf, um Verbrauchsgüter neu zu liefern. Beispielsweise Tiefkühlprodukte oder Haustierfutter.

Im Durchschnitt werden alle 3 Sekunden Produkte über den Direktvertrieb verkauft. Der Widerruf der Waren/Dienstleistungen im Direktvertrieb ist deutlich geringer als im Online-Handel, da die Verbraucher das Produkt im Vorfeld gesehen und/oder getestet haben und dabei umfangreich darüber beraten und informiert wurden.

Schneeballsystem vs. Multilevel-Marketing

Was ist ein Schneeballsystem?

Bei einem Schneeballsystem oder auch Pyramidensystem handelt es sich um Finanzbetrug, es ist also illegal. Hierbei werden regelmäßig neue Mitglieder bzw. Neukunden geworben, die dann einen einmaligen Betrag oder monatlich eine vom Unternehmen festgelegte Gebühr bezahlen müssen.

Der Aufbau eines solchen Systems gleicht dem einer Pyramide. Die erste Person wirbt eine oder zwei neue, die dann die oben erwähnte „Mitglieds-Gebühr“ zahlen müssen um „dabei zu sein“. Man muss also selbst Geld bezahlen. Um Geld zu verdienen, müssen diese dann wieder ein oder mehrere neue Kunden/Mitglieder werben, die dann auch wieder die Mitgliedsgebühr bezahlen. Von den Einzahlungen profitieren jetzt diejenigen die in der Pyramide über den neuen Kunden/Mitgliedern stehen. Meistens steckt hierbei nicht mal ein wirkliches Produkt dahinter, sondern man zahlt lediglich monatlich seinen „Mitgliedsbeitrag“. Höchsten falls muss man sich zum Beispiel ein „Starter-Kit“ kaufen, man muss also selbst Kunde sein, um Mitglied sein zu können.

Der Begriff „Schneeballsystem“ kommt von der Metapher bei der ein Schneeball einen Berg herunter rollt und dabei immer mehr an Größe zunimmt.

Das Schneeballsystem funktioniert nur eine gewisse Zeit lang, denn es wird auf Dauer immer schwieriger noch neue „dumme“ Kunden/Mitglieder zu finden, die sich darauf einlassen.

Es gibt auch das noch sogenannte Multilevel-Marketing System (MLM) beziehungsweise  Strukturvertrieb. Zu diesen zählen die gängigsten Direktvertriebe die man so kennt z.B. im Bereich Haushaltswaren, Kosmetika, Finanzen und Versicherungen. Diese sind ähnlich aufgebaut wie das Pyramidensystem. Hierbei muss das Mitglied aber keinen Beitrag zahlen um dabei sein zu können. Sobald der Berater akquiriert (def.: als Akquisiteur tätig sein = Mitglieder/ Kunden werben) verdient er durch einen Provisionsanteil Geld. Aber auch diejenigen, die in der Pyramide über dem Berater stehen, verdienen dabei mit.

Ein Beispiel

Der Berater A verkauft auf einer Verkaufsparty seine vorgeführten Produkte an den Kunden. Der Kunde wird damit aber nicht zum Teilhaber, sondern kauft lediglich sein Produkt.

Berater A erhält auf seine Einnahmen vom Verkauf eine Provision, die seinen Gewinn darstellt. Aber der Berater A wurde vorher von Berater B geworben, der dann an den Verkäufen die Berater A erzielt auch verdient. Wenn Berater A jetzt noch ein weiteres  Mitglied wirbt – Berater C, verdient Berater C dann wie Berater A seinen Provisionsanteil von den Verkäufen, aber auch Berater A und Berater B erhalten ihren Anteil.

Der große Unterschied zum illegalen Schneeballsystem besteht darin, dass die Mitglieder die in das System einsteigen nicht dazu verpflichtet sind selbst die Produkte zu kaufen bzw. einen Beitrag zu bezahlen. Zudem gibt es bei MLM/Strukturvertrieben auch tatsächlich Produkte.