Self-Marketing im Direktvertrieb – Chancen, Risiken und Must Haves

05. Dec 2018

Aufbau eines eigenen Standbeins

Eines gleich zu Beginn: Selbständigkeit ist kein Selbstläufer sondern strukturierte, ausdauernde und intensive Arbeit.

Wer schon einmal auf einer Verkaufsparty zu Gast war, kennt folgende Situation. Am Schluss des Abends kommt immer die Frage des Beraters: „Habt ihr nicht auch Lust Teil dieses Teams zu sein und diese einzigartigen Produkte zu vertreiben? Jeder kann einsteigen und es schaffen.“

Einsteigen kann jeder, das ist korrekt. Dennoch sollte man sich vorher über die Einstiegshürden, sprich Vertragskonstrukt, Erwartungen und Eigeninvestment informieren. Diese unterscheiden sich zum Teil massiv. Entscheidet man sich für einen Einstieg, kann das durchaus eine Chance sein. Eine Chance auf einen Neustart oder auch zweites Standbein, die Chance auf gutes Geld, ein gutes Team und den Luxus, langfristig sein eigener Herr zu sein.

Wer aber glaubt dass die Selbständigkeit quasi nur angeschoben werden muss um dann von selbst zu laufen, der irrt.

Der Anfang gestaltet sich oft einfach. Man berichtet bei Familie und Freunden vom neuen Vorhaben und kann sicher die eine oder andere Party „aus Gefälligkeit“ buchen. Man bekommt schnell das Gefühl, dass es von alleine läuft. Ist aber der Bekanntenkreis mal versorgt, gerät das Ganze schnell ins Stocken. Man muss einer der Berater werden, die immer wieder anrufen, sich erkundigen ob die Kunden noch zufrieden sind, nachbestellen möchten oder vielleicht sogar eine Party geben wollen. Klassische Vertriebsarbeit eben – ein wenig Bauchpinselei ist ein guter Berater für neue Partybuchungen. Man braucht Geduld, Durchhaltevermögen und Vertriebsstärke. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen – wie man so schön sagt. Bis es soweit ist, dass man einen festen Kundenstamm aufgebaut hat, der regelmäßig Partys bucht und Bestellungen absetzt, gehen realistisch einige Jahre ins Land.

Eigene Vertriebsstruktur etablieren

Des Weiteren ist ein wichtiger Erfolgsfaktor der Aufbau einer eigenen Vertriebsstruktur. Nahezu alle Direktvertriebe sind so aufgebaut, dass es für einen nachhaltigen Erfolg und einen guten Verdienst unumgänglich ist, selbst neue Vertriebler einzustellen und ein eigenes Team aufzubauen. Warum? Ganz einfach: weil man selbst von den Umsätzen der eigenen Struktur profitiert. Stichwort passiver Verdienst: je größer die Struktur, desto höher der eigene Verdienst, vorausgesetzt das Team arbeitet gut. Damit das der Fall ist, muss man selbst natürlich Zeit investieren, um das Team zu schulen: Tipps und Tricks im Vertrieb, Produkt-Know-How zur bestmöglichen Beratungsleistung und nicht zuletzt MOTIVATION. Denn nur Menschen mit einer Begeisterung für das was sie tun sind in der Lage, glaubwürdig zu beraten und erfolgreich zu verkaufen. Denn um nichts anderes geht es im Direktvertrieb, als um Empfehlungsmarketing. Die Unternehmen bedienen sich einem ganz wichtigen Verkaufsfaktor: Vertrauen. Denn wenn ich von Freunden oder Bekannten z.B. auf einer Verkaufsparty ein Produkt auf Basis von deren Begeisterung vorgestellt bekomme, dann ist die Hürde zum Kauf viel geringer als im Laden oder Online.

Natürlich gibt es auch im Direktvertrieb schwarze Schafe. Bei vielen klingeln die Alarmglocken wenn sie „Vertriebsstruktur“ hören, daher möchten wir an dieser Stelle gerne einmal aufklären und die Unterschiede der verschiedenen Vertriebssysteme klar stellen.

Im klassischen Direktvertrieb geht es tatsächlich um den Vertrieb von Produkten, meist auf Verkaufspartys. Die Provisionsmodelle sind unterschiedlich, aber im Fokus steht das Produkt. Die Mitarbeiter werden in Vertriebsthemen und Produkten geschult, haben professionelle Unterstützung gerade am Anfang, bekommen Unterlagen und müssen keine exorbitanten Einstiegssummen investieren. Man verdient an den Umsätzen des Teams mit, aber nicht, ohne selbst auch was dafür zu tun.

Schwarze Schafe unter den Unternehmen

Neben dem klassischen Direktvertrieb gibt es Unternehmen, die durch Multilevel-Marketing (auch Network-Marketing genannt) ihr Geld verdienen. Dieser Vertriebsweg wird oft als Direktvertrieb in der Grauzone bezeichnet. Es gibt Produkte, gerne auch als Abo z.B. bei Nahrungsergänzungsmitteln, die beim Berater oder auch Online bestellt werden können, dennoch liegt der Fokus in der Akquise von neuen Mitarbeitern und dem Aufbau einer Struktur. Denn die Käufer der Produkte sind gleichzeitig angehalten, das Produkt selbst an Freunde und Bekannte zu empfehlen und so neue Käufer / Weiterverkäufer zu generieren.

Der Übergang in ein Schneeballsystem ist oft fließend und auf den ersten Blick nicht unbedingt erkennbar. Wichtig ist aber, dass es bei einem Schneeballsystem ausschließlich darum geht, neue Leute anzuwerben. Für das Anwerben neu gewonnener Vertriebspartner erhält man eine Art Kopfgeld. Werben diese wieder neue Leute an, verdient man daran auch mit. Aber das ganze Konzept ist auf unendlichem Wachstum unter endlichen Bedingungen aufgebaut, quasi zum Scheitern verurteilt und darum so gefährlich. Daher gilt: Finger weg!

Bevor man sich also final entscheidet, in einen Vertrieb einzusteigen, ist Vorsicht geboten. Man sollte sich unbedingt die Arbeitsweisen und Rahmenbedingungen anschauen und sich nicht mit großen Versprechungen und Verdienstmöglichkeiten blind locken lassen.

Werbung – oder wie mache ich mich selbst zur Marke?

Nachdem wir in dem Feld Vertriebsstruktur aufgeräumt haben bleibt jetzt noch ein Thema übrig, das viel zu wenig Beachtung findet, aber für den eigenen Erfolg so exorbitant wichtig ist: das Self-Marketing!

Ich muss mich selbst zur Marke machen, denn wie soll ich es sonst schaffen, mich neben meinen Konkurrenz-Beratern und – Marken zu behaupten? Ganz einfach: durch Werbung!

Dabei geht es weniger um Handzettel im Briefkasten der Nachbarschaft oder eine Anzeige im Gemeindeblatt. Das kann auch Sinn machen, kostet aber Zeit und Geld und bedient nur einen sehr begrenzten Rahmen. Die größte Plattform und die besten Möglichkeiten sich selbst zu vermarkten bietet das Internet! Oje – Internet und Datenschutz und schon geht die Spirale der Zweifel los… aber keine Angst: wenn man mit Verstand und einem gewissen Background Wissen an die Sache ran geht, kann das nur zum Vorteil sein.

Denn es geht nicht darum sein Privatleben oder geschäftliche Daten offen zu legen sondern darum, sich selbst als Marke und als Berater zu platzieren und auf eine seriöse Art und Weise in geprüften Umfeldern zu präsentieren.

Denn wo sucht jemand einen Berater für eine Verkaufsparty? Entweder man bekommt eine Empfehlung von Bekannten oder man fragt…Google.

Dann muss ich als Berater nur noch gefunden werden, in einem ansprechenden Umfeld mit einem sympathischen Profil und aussagekräftigen Texten.

Wo kann ich für mich werben?

Was gibt es zu beachten? Welche Umfelder machen Sinn? Wovon lasse ich besser die Finger?

Es gibt viele seriöse Umfelder, in denen man sich als Berater z.T. kostenfrei oder für wenig Geld präsentieren kann. Das können z.B. Einträge in Branchenbüchern wie z.B. Gelbe Seiten oder auch Social Media Umfelder wie z.B. Facebook sein. Bei Facebook sollte man lediglich Abstand davon nehmen, Likes zu kaufen. Sieht vielleicht für Interessenten auf den ersten Blick positiv aus, bringt am Ende aber keinen Mehrwert. Ehrlich verdiente Likes und Empfehlungen sind das, was wirklich zählt.

Darüber hinaus gibt es auch fachlich passende Umfelder wie z.B.  www.Shoppingpartys.net das darauf abzielt, Berater aus dem Direktvertrieb und Interessenten zusammen zu bringen. Wichtig beim Thema Selbstdarstellung ist folgendes: die Marken- und Profiltexte müssen unbedingt selbst geschrieben sein und sich je Portal unterscheiden. Es sollten auch keine Textpassagen aus den Markenhomepages kopiert und verwendet werden, das wird von den Suchmaschinen quasi ignoriert und birgt außerdem die Gefahr der Markenrechtsverletzung. Inhaltlich darf es natürlich ähnlich sein, aber nicht Wort für Wort. Das ist enorm wichtig, wenn man sich im Suchmaschinen-Ranking eine gute Platzierung sichern möchte.

Von Anbietern, die ein automatisiertes Top-Suchmaschinen-Ranking anbieten, sollte man in dem Fall Abstand nehmen. Hier ist Eigenarbeit gefragt.

Registriert man sich als Berater auf einem Portal wie z.B. auf www.Shoppingpartys.net macht das nur dann Sinn, wenn man einmalig die Zeit investiert, einen persönlichen Text zu sich als Berater zu schreiben, die Marke und ihre Produkte vorzustellen und ein vorteilhaftes Foto einzustellen. Denn wenn ein Interessent mit dem Gedanken spielt, einen Berater zu sich nach Hause einzuladen, macht er das sicher nicht im Blindflug, da läuft sehr viel über Sympathie und einen vertrauenserweckenden Eindruck. Das schafft man nur durch Persönlichkeit.

Neben den bereits vorhandenen Umfeldern ist es auch eine gute Idee, eine eigene Homepage zu erstellen und zu promoten. Dazu braucht man heute keinen Programmierer und eine Stange Geld mehr, Anbieter wie 1&1 z.B. bieten Homepage-Baukastensysteme, die auch für Laien intuitiv  bedienbar und zudem wirklich günstig sind.

Generell gilt als Faustregel: solange die Investition in einer Größenordnung liegt, die man mit einer Verkaufsparty umsatzmäßig wieder gut macht, birgt es kein Risiko und ist einen Versuch wert!

Werbung bedeutet immer einen Invest, zum einen in Zeit und natürlich auch finanziell. Aber wenn es gut gemacht ist, zahlt es sich x-fach wieder aus!

Fakt ist: Erfolg im Direktvertrieb ist das, was man selbst draus macht!